Geburtstags- Gold in Klingenthal zur Sachsen- Meisterschaft
9 Teilnehmer vom PSV kommen mit 12 Medaillen nach Hause
300 Teilnehmer bei der diesjährigen Sachsenmeisterschaft – Ski

Einfach unglaublich unser diesjähriges Meisterschaftsteam in Klingenthal.
Es kam auch wieder alles ganz anders, als geplant. Eigentlich sollten die Meisterschaften in Grünbach und in Hammerbrücke stattfinden. Aber diesen Vereinen erging es wie uns. Es gab einfach keinen Schnee mehr in diesen Regionen. Aber in Klingenthal befand sich noch eine kleine 1,6 km lange Kunstschnee Eisrampe. Und da man die Meisterschaften unbedingt durchführen wollte, wurden die Rennen nach Klingenthal verlegt.
Eigentlich bin ich kein Verfechter, zu Meisterschaften zu fahren, wenn wir drei bis vier Wochen vorher nicht richtig auf Schnee trainieren können. Aber Holm hatte schon im Dezember für diese Meisterschaft die Werbetrommel gerührt, weil ja vor allem Philipp im Vergleich zu seiner Konkurrenz im Land Sachsen starten sollte, wenn er vielleicht noch nach Oberwiesenthal an die Sportschule gehen sollte. Deshalb stand die Sachsenmeisterschaft noch auf unserem Plan. Allerdings hatten wir aufgegeben, unsere Nachwuchskinder in der AK 10 bis 13 dafür vorzubereiten. Deshalb konzentrierten wir uns auf unsere Erfahrensten und Julius. Obwohl wir nur noch spontan ab und an mal Schnee unter den Skiern hatten, wenn wir im Isergebirge zum Training waren. Das ist ganz und gar nicht die Lösung, doch momentan die einzige Notvariante. Aber aus Kostengründen eigentlich gar nicht mehr vertretbar.
So bereiteten sich dann also 11 Sportler vom PSV Zittau auf diese stark veränderten Meisterschaften vor. Denn auch die Streckenlängen wurden stark reduziert auf dieser kurzen Schleife. Das war allerdings nicht mal ein ganz schlechter Aspekt für unsere Läufer. Damit können wir vielleicht unsere fehlenden Schneekilometer etwas kompensieren. Na, wir werden sehen.
Julius fiel gleich am Anfang der Vorbereitungswoche nach dem ersten Schneetraining in Tschechien mit Schüttelfrost und Fieber aus. Da waren es nur noch Zehn. Holm sagte seine Wettkampfambitionen ebenfalls ab. Da waren es nur noch Neun. Na, das kann ja heiter werden. Die Woche verging mit Skivorbereitung, Zusammenstellung von allen anderen Wettkampfgerätschaften und vielem mehr. Also, Organisation und Teiltraining- Cross.
Am Freitag ging es dann 16 Uhr mit zwei Fahrzeugen los Richtung KIEZ Grünheide, wo wir zwei Ferienwohnungen gebucht hatten. Die Stimmung in der Gruppe war super. Holm, Thomas, Franz, Anton, Lucas, Bruno, Philipp, Levana, Charlotte und Erik, der in Dresden abgeholt wurde, waren unsere Starter für die Meisterschaften. Alle Leistungsträger in ihren Altersklassen und eigentlich erfahrene und starke Rennläufer.
Den ersten Wettkampf am Freitagnachmittag mussten wir allerdings weg lassen. Denn um diese Zeit kann einfach noch nicht jeder seine Arbeitsstelle oder Berufsschule verlassen. Deshalb stand bei uns als Erstes am Samstagvormittag der Distanzwettkampf über 4,8 km im Massenstart auf dem Plan. Es hatten sich ca. 360 Starter vorangemeldet. Am Samstag waren dann allerdings etwa 60 Läufer nicht mehr angetreten. Darunter war auch unser Philipp, den es über Nacht mit einer kräftigen Grippe ans Bett fesselte. Da waren wir nur noch Acht. Aber unsere acht Läufer schlugen sich recht beachtlich.
Ich hatte im Vorfeld keine Gewissheit, was wir auf Grund der miserablen Winterbedingungen erreichen können. Denn die Läufer aus dem Raum Klingenthal, Oberwiesenthal oder Altenberg haben da schon erhebliche Vorteile. Also blieb mir nur ein wenig die Hoffnung, dass sich der eine oder andere mit guten Leistungen unter die ersten Sechs schieben könnte. Denn in den Startlisten waren teilweise 12 bis 16 Starter vorgemeldet.
Das wir dann allerdings mit drei Mal Silber/ Vizesachsenmeister (Levana, Erik, Franz), zwei 5. Plätzen (Thomas, Lucas) einem 6. Platz (Anton) und zwei 7. Plätzen( Charlotte und Bruno) ins Quartier fahren würden, damit hatte wohl keiner gerechnet. Darüber war ich sehr erfreut. Glückwunsch an unser gesamtes Team. Der erste Tag war damit super für uns gelaufen.
Jetzt mussten aber noch einmal die Staffeln etwas umgestellt werden. Nun musste Holm als Ersatzmann ran. Die Mannschaft 1 mit Franz, Thomas und Erik hatten schon eine große Aufgabe vor sich. Denn bei den Männern waren 10 Staffeln gemeldet. Staffel PSV 2 Mix mit Anton, Levana und Holm hatten vier Staffelmeldungen. Und unsere Jugendstaffel PSV 3  mit Bruno, Charlotte und Lucas hatten sieben Staffelmeldungen. Tja, das war für alle unsere Läufer keine leichte Aufgabe. Die Stimmung war allerdings sehr gut und alle wollten noch mal um eine Medaille rennen. Aber das wird verdammt, verdammt schwer. Da muss eben auch alles passen. Keiner darf mehr ausfallen. Der Ski muss stehen. Das Material muss halten. Und das Quantum Glück muss auch dabei sein.
Heute, Sonntag der 04.02., Franz hat Geburtstag. Glückwünsche zum 21. und Anspannung vor dem Rennen. Eigentlich kann er sich das schönste Geburtstagsgeschenk mit seiner Mannschaft selbst machen, wenn er um eine Medaille rennen könnte.
Die Gedanken sind bei unseren Läufern. Hoffentlich klappt alles. Und wie das alles klappte.
Unglaublich, aber wahr. Unsere Jugend 16/18 m/w gewinnt die Bronzemedaille. Wer hätte das gedacht. Ich denke, damit sind Lotti, Bruno und Lucas überglücklich. Denn ich bin es auch. Nachdem die beiden schnellsten Mannschaften ein Stück voraus waren, entbrannte ein Kampf mit drei Staffeln um Bronze, den Lucas, Charlotte und Bruno systematisch absicherten. Das war super.
Mannschaft PSV 2,U20 offen m/w wird Vizesachsenmeister und gewinnt Silber. Da musste Holm als Ersatzmann noch mal zeigen was er drauf hat. Damit gewinnt Levana ihre zweite Silbermedaille und Anton und Holm machen den Vizetitel in einem turbulenten Rennen perfekt.
Unsere Mannschaft PSV 1, U20 offen m hatte dann mittlerweile die schlechtesten Bedingungen. Sprühregen, total weicher, alter, dreckiger Sulzschnee mit Steinen in der Spur machten das Rennen nicht einfacher. Franz, als Startläufer, verlor gleich mal am Start seinen Stock, den er dann von Thomas ein Stück weiter vorn ersetzt bekam. Dadurch einige Plätze verloren, kämpfte er sich in seinem Starterfeld wieder nach vorn und wechselte auf Thomas auf Platz eins. Thomas behielt erst seine Spitzenposition und übergab nach einem starken Lauf auf Erik an zweiter Stelle. Erik machte das Rennen und den Erfolg perfekt. Er überholte den führenden Läufer aus Einsiedel und rannte unsere Männerstaffel als Sachsenmeister mit Gold über die Ziellinie. Da gibt es nicht mehr viel zu sagen. Glückwunsch, Glückwunsch, Glückwunsch !! Der letzte Sachsenmeister bei unseren Männern und Frauen liegt nun schon ein paar Jahre zurück. Aber es ist eben auch ein Zeichen, dass wir weiterhin in der Lage sind, in unserem Land zu den Medaillengewinnern zu gehören. Ich sage nochmal Danke an unsere Sportler für ihren Einsatz. Und wir sagen Danke an die Organisatoren für die Mühen bei der Durchführung dieser außergewöhnlichen Meisterschaften.

Aber auch noch ein paar Anmerkungen vom amtierenden Sachsenmeister möchte ich ergänzen. Es war ein typisches Rennen, wo man mit totalem Krampf versucht hat diese Veranstaltung unter allen Umständen noch durchzuführen, was eigentlich nichts mehr mit unserer Sportart zu tun hat. Die Organisation war sehr gut. Die Siegerehrung war kurz und fand ca. eine halbe Stunde nach dem Rennen statt. Ein Monitor zeigte sofort nach dem Zieleinlauf die Ergebnisse an. Ein Wärmezelt für die Sportler mit Verpflegung war super. Die großen Mühen des Veranstalters, das war alles in Ordnung. Aber sonst fehlte einfach das Feeling. Es kam nicht das Gefühl einer Skimeisterschaft auf. Wenn man bis zum Knöcheln im Schlamm steht, obwohl man mit Teppichen versucht, hat Gehwege zu formen. Die Schuhe total verdrecken, ständig Regen fällt, immer aufsteigender Nebel durch die Feuchtigkeit dich umgibt und durch den Wald zieht. Einlaufen nur beschränkt möglich ist, auf einem grauen Eisband (Kunstschnee), was sich durch den grünen Wald zieht und unser Rennmaterial bis zum Äußersten strapaziert und beschädigt. Das ist kein Skisport mehr. Das ist nur noch Krampf und Rennen auf einem Eispanzer. Man sollte sich auch nicht der  Illusion hingeben, dass ein totales Kunstschneerennen im grünen Wald etwas mit Skilanglauf zu tun hat. Als Schneeergänzung vielleicht möglich. Als Basisunterlage ist das einfach abzulehnen und kein Schneeersatz. Vielleicht sollte man solche Veranstaltungen dann doch besser absagen, wenn es die Winterspotbedingungen nicht mehr zulassen.

Ski Heil       V.H.                                                      Februar  2024

Ergebnisse Sprint, Ergebnisse Einzel, Ergebnisse Staffel, Bilder

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski